Ankers erster Versuch hochwertige Kopfhörer für kleines Budget auf den Markt zu bringen darf durchaus als gelungen betrachtet werden. Die Soundcore One Pro gefallen beim Unboxing sofort mit wertigen Materialien, niedrigem Gewicht und super angenehmen Sitz. Die Ohrpolster sind mal richtig schön weich und soft, und auch der Anpressdruck ist weder zu hoch noch zu niedrig. Man hat sofort das Gefühl, dass man diese KH länger tragen kann, und auch will.Die Einrichtung geht schnell und einfach, ohne jegliche Probleme und mit der gut umgesetzten Soundcore-App, daran kann sich so manch großer Hersteller ein Scheibchen abschneiden, darf man dann auch gleich noch ein paar Sachen konfigurieren. Allen voran zu empfehlen ist die Aktivierung des LDAC-Codecs, wofür gleich noch ein weiteres Firmware-Update aufgespielt wird. Auch wenn man damit die Möglichkeit zwei Geräte gleichzeitig verbunden zu haben wieder deaktiviert, möchte man doch erst einmal hören, was die Soundcore One Pro nun klanglich drauf haben. Vorher gehen wir aber mal noch durch den gelungenen, und schnell zu erledigenden, Prozess des erstellens einer HearID.Entsprechendes Material vorausgesetzt, nein Spotify-Matsche reicht hier nicht, kann man mit LDAC durchaus noch einmal mehr Auflösung und Klarheit in die Ohren bekommen. Der Unterschied ist nicht gigantisch, aber hörbar. Und ja auch das HearID-Profil ist nicht nur Spielerei, sondern bekommt den Daumen hoch und eine Empfehlung. Wir haben aber auch noch andere Klangprofile und einen EQ zum herumspielen.Die erste kleinere Enttäuschung stellt sich aber ein, wenn man bemerkt, dass die Soundcore One Pro nicht sonderlich laut werden und man durchaus schnell das Maximum ausgeschöpft hat, sich bei dem ein oder anderen mitreissenden Titel des F1-Soundtracks aber doch noch etwas mehr wünscht. Bei 90db ist Schluss, Clipping gibt es hier aber auch schon das ein oder andere Mail. Ein Lautstärke-Limit darf man übrigens auch in der App setzen, bei 85db, gut, wenn man die Ohren der Kids noch etwas schonen möchte.Nach längerem Hören und Vergleichen stellt sich dann die anfängliche Freude über Detailreichtum in den Höhen und kräftigen Bass aber auch langsam ein und etwas Ernüchterung macht sich breit, gerade in den Mitten fehlt es immer wieder, und somit an Lebendigkeit. So wirkliche Emotionalität im Klang kommt hier nicht auf, Dynamik ist da, aber eher zurückhaltend.Nach dem Hype hätte ich mehr erwartet, die 40mm-Treiber haben auch Hoffnung auf mehr gemacht. Letztlich ist der Klang in meinen Ohren gut, und für vieles geeignet, aber ich würde ihn nicht wirklich als sehr gut oder gar Pro einstufen. Dafür ist die Abstimmung wohl doch zu sehr auf heutigen, oftmals schlecht abgemischten, Mainstream ausgelegt, kommend von Streaming-Diensten die bei der Komprimierung übertreiben und tricksen. Viele Genres werden mit viel Bass und ein paar Höhen sicherlich genug Spaß machen, und zum Zocken auf der Switch, die Musik und den Podcast in der Bahn oder dem Zug, sind Kopfhörer wie diese ein Träumchen.Denn sie nehmen, dank der Faltbarkeit wenig Platz in der Tasche ein, sitzen mega bequem und bieten eben einen guten, für manch ein sicherlich auch sehr guten, Klang. Zudem ist die Akku-Laufzeit top, das Noise-Cancelling nicht marktführend, aber für viele Situationen mehr als ausreichend umgesetzt, und über die Mikrofon-Qualität hat sich auch kein Gesprächspartner beschwert.Das alles zum Schnäppchenpreis, wenn sie denn im Angebot sind, ist definitv kein Kauf den man bereut. Aber man hofft irgendwie auch schon auf die nächste Generation mit weiteren Verbesserungen.